Erneut brennt zweidrittel der Stadt ab
Datum Chronikeintrag: 31. Mai 1829
Am 31. Mai 1829 brannte weit mehr als Hälfte des Städtchens ab. Wer sich die Dramatik des Unglücks vorstellt, braucht einige Vorstellungskraft und Phantasie. Die Behörden und der Pfarrer berichten: „Am Sonntagmorgen, als die Leute in der Frühmesse waren, entstand in der Behausung des Juden Moses Herzstein vulgo in „Herzens Hause“ durch Unvorsichtigkeit bei Leinölkochen ein Brand, welcher das kleine Häuschen bald überwältigte und mit unglaublicher Schnelligkeit die anderen Häuser ergriff und über 2/3 der Stadt in Asche legte. Alle Hilfe, die von Außen herbeieilte, konnte der Wut des Feuers keinen Einhalt tun. Die Abgebrannten verloren alles. Jedoch wurde ihr Schaden durch vielfach milde Beiträge in etwa ersetzt. Der größte Vorteil bestand darin, daß nach dem Brande in Stadt die elenden Wege planiert und in guten Stand gesetzt wurden.“ Unter dem 27. Juni 1829 erfolgte im Amtsblatt der Königl. Regierung in Arnsberg eine „Aufruf um Hilfe“ durch den Oberpräsidenten von Vincke. Dieser Aufruf hatte Erfolg. Viele Dörfer und Städte haben geholfen, und besonders Paderborn hat sich großzügig gezeigt. Insgesamt erhielten 102 Brandgeschädigte entsprechende Entschädigungen zwischen 50 und 1000 Taler.